Filmset "Rossellini Bergman-Trilogie"

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Während der Dreharbeiten zu "Stromboli" (1949), der Geschichte einer Frau, die (um dem Internierungslager zu entkommen) einen Fischer, der auf einer abgelegenen Vulkaninsel lebt, heiratet und dort an der Intoleranz, Borniertheit und Gewalttätigkeit ihrer Umgebung verzweifelt, entstand Roberto Rossellinis Beziehung mit Ingrid Bergman. Begeistert von den Filmen Rossellinis, hatte sie ihm zuvor brieflich ihre Mitarbeit mit den Worten angeboten: "Werter Herr Rossellini! Ich sah Ihre Filme Offene Stadt und Paisà und erfreute mich sehr daran. Wenn Sie eine schwedische Schauspielerin brauchen, die sehr gut Englisch spricht, ihr Deutsch nicht vergessen hat, deren Französisch nicht sonderlich verständlich ist und die im Italienischen nur 'ti amo' kennt, so bin ich bereit, zu kommen und einen Film mit Ihnen zu drehen". Da Rossellini wie Ingrid Bergman zu dieser Zeit noch anderweitig verheiratet waren, wurde ihr Verhältnis in Hollywood zu einem Skandal, der nach der Geburt der Zwillingstöchter Isabella und Isotta als noch anstößiger erschien. Ebenfalls mit Ingrid Bergman folgte 1952 "Europa ’51".

In "Reise in Italien" (1954) entwickelte Rossellini ein anderes neorealistisches Konzept. Schon zu Beginn der 1950er Jahre hatte er bemerkt, der Neorealismus könne nicht darin aufgehen, ewig nur in zerstörten Städten zu drehen. In Neapel und Pompeji zeigt Rossellini vor Kulissen des Alltagslebens Ingrid Bergman und George Sanders als einander entfremdetes britisches Ehepaar. Schon über die Scheidung einig, erkennen die beiden im letzten Moment, angesichts eines in Pompeii als Gipsguss freigelegten, im Moment des Todes verbundenen Paares, ihre Liebe zueinander. In Frankreich galt das durch seine realistische Darstellung und den zurückhaltenden musikalischen Kommentar auffallende Werk bald als Manifest eines neuen filmischen Zeitalters. Mit dem Erscheinen von "Reise in Italien" seien sämtliche Filme um zehn Jahre gealtert, so Jacques Rivette.