Filmset "Roberto Rossellini Filme"

13 FilmeSortierung

Information
Image

Roberto Gastone Zeffiro Rossellini (1906–1977) war ein italienischer Filmregisseur und Wegbereiter der italienischen Filmschule des Neorealismus. Er gilt als einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte.

Noch während des Zweiten Weltkrieges begann er den Film "Rom, offene Stadt" (1945), der ein großer Erfolg werden und seinen Weltruf begründen sollte. Mit zusammengekauften Filmresten fing er an Außendrehorten eine dramatische Handlung im faschistischen Italien ein. Anfangs als Dokumentarfilm über die Hinrichtung eines antifaschistischen Geistlichen geplant, wurde das Projekt schnell zum Spielfilm ausgeweitet. Mit Aldo Fabrizi in der Hauptrolle gelang schon unmittelbar nach dem tatsächlichen Geschehen eine differenzierte Zeichnung von Moralität zwischen menschenverachtendem Terror und im Glauben gefestigter Menschenliebe abseits aller nationalen Zugehörigkeit. Der Film geriet durch seine Lebens- und Alltagsnähe sowie seine technische und darstellerische Improvisation zu dem Werk des italienischen Neorealismus schlechthin. In "Paisà" (1946) zeigt italienischen Neorealismus Rossellini in mehreren lokal bestimmten Episoden die Befreiung Italiens vom Faschismus vom Süden bis in die Poebene. Dabei entwickelte er das Konzept des Neorealismus weiter: Aus der näheren Umgebung zog er Statisten hinzu, die er geschickt einzusetzen wusste. Fellini bekannte später, er habe in dieser Zeit bei der Arbeit mit Rossellini gelernt, mit Menschen filmtechnisch umzugehen. Ein bedeutendes Zeitdokument aus Nachkriegsdeutschland ist der Film "Deutschland im Jahre Null", den er 1948 im zerbombten Berlin an Originalschauplätzen mit Laiendarstellern drehte. Die fatale Fortwirkung eines durch die Nationalsozialisten propagierten Sozialdarwinismus wird eindringlich am Beispiel eines Jungen beleuchtet, der, durch seinen Lehrer beeinflusst, sich entschließt, seinen kranken Vater zu töten.

Mit Beginn der 60er Jahre bis zu seinem Tod drehte Rossellini fast ausschließlich Fernsehfilme mit historischen Themen, u. a. über die Einigung Italiens sowie die Lebensgeschichten von Sokrates und Ludwig XIV. Dabei zeigte sich Rossellini als Routinier. Erst gegen Ende seines Schaffens erreichte er wieder die künstlerische Kraft seiner frühen Werke.

Rossellini war maßgeblich durch den Katholizismus geprägt, was sich vor allem in seinem Spätwerk äußerte. Nur im Glauben konnte er sich völlige Freiheit vorstellen.

François Truffaut äußerte über Rossellini: »Roberto hat mich gelehrt, dass das Sujet eines Filmes wichtiger ist als die Originalität der Titel, dass ein gutes Drehbuch auf zwölf Seiten stehen muss, dass es notwendig ist, die Kinder mit größerer Achtung als alles andere zu filmen, dass die Kamera keine größere Bedeutung als eine Gabel hat, und dass man sich vor jeder Aufnahme sagen muss: 'Entweder ich mache diesen Film oder ich gehe zugrunde.'«