Filmset "2010er Jahre als Zeitrahmen"

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Die 2010er Jahre ist die Zeitspanne von 2010 bis 2019.

Der Beginn des Jahrzehnts liegt im Schein der verschärften Staatsschuldenkrise im Euroraum. Länder wie Griechenland, Spanien oder Italien haben mit schwerwiegenden Haushaltsdefiziten und daraus folgender hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Mithilfe von sogenanntenRettungsschirmen sollen diese Mitgliedsländer vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt werden. Aus diesem Grund beschließen die Staats- und Regierungschefs der gemeinsamen Währungszone im Dezember 2011 den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), der den betroffenen Staaten Notkredite und Bürgschaften zusichern soll.

Das Jahrzehnt gilt bis dato als heißestes Jahrzehnt der Menschheitsgeschichte und war laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) von "außerordentlicher Hitze, Gletscherschmelze und einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels" geprägt. Die Klimawissenschaftlerin Kate Marvel fasste zum Jahreswechsel 2019/2020 die Situation wie folgt zusammen: "Dies ist das Jahrzehnt, in dem wir wussten, dass wir recht hatten. Es begann mit dem wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen; mindestens fünfmal wurde dieser Rekord danach gebrochen. Kohlendioxid in der Atmosphäre erreichte ein noch nie dagewesenes Niveau seit Menschen Hominine waren. Es gab Dürren und Überschwemmungen und brutale Hitzewellen. Korallenriffe wurden weiß und gaben auf. Australien ist der Dürre unterworfen. Der Amazonas brennt."

Der Tod des Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi, der durch eine Selbstverbrennung seinen Protest gegen die demütigende Praxis der Regierung zum Ausdruck bringen wollte, entfacht am 17. Dezember 2010 wochenlange Massenunruhen in Tunesien, infolgedessen der Präsident Zine el-Abidine Ben Ali entmachtet und zur Flucht gezwungen wird. In den anschließenden Monaten breiten sich die Aufstände in weiten Regionen Nordafrikas sowie Vorderasiens aus, was auch als Arabischer Frühling bezeichnet wird. So kommt es auch in Ägypten, Libyen und im Jemen zu Umstürzen bzw. Rücktritten der dortigen Staatsoberhäupter, während die Unruhen in Syrien in einen bis heute andauernden Bürgerkrieg münden.

Vor diesem Hintergrund und nicht zuletzt hinsichtlich der wachsenden Bedrohungslage durch den Islamischen Staat machen sich immer mehr Menschen auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa, was zur Mitte des Jahrzehnts zu einer europaweiten Flüchtlingskrise und damit einhergehend in vielen EU-Mitgliedstaaten zu einer Erstarkung rechtspopulistischer sowie -extremistischer Parteien und gesellschaftspolitischen Spannungen führt. Auch in anderen Teilen der Welt kommt es zu einem Erstarken des Rechtspopulismus, was sich insbesondere in der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und der Wahl von Jair Bolsonaro zum Präsidenten von Brasilien ausdrückt.