Jahr 1979

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Das Jahr 1979 begann mit der Vertreibung der Roten Khmer aus Kambodscha durch den Einmarsch vietnamesischer Truppen, der schon im Jahr zuvor begonnen hatte. Danach stand das Jahr im Zeichen des Umsturzes im Iran. Über die Flucht des Schahs und die Rückkehr des schiitischen religiösen Führers Chomeini berichteten die internationalen Medien ausführlich. Aus der Vertreibung des modernisierenden Despoten Mohammad Reza Pahlavi entwickelte sich die „Islamische Revolution“ – die neuen Machthaber gingen auf Konfrontation mit den USA, jener Macht, die das alte Regime am stärksten unterstützt hat. Nach Ausbruch der Revolution floh der Schah außer Landes und begab sich in die USA, wo er sich einer medizinischen Behandlung unterzog. Nach einigem Zögern ließ Präsident Carter den gestürzten Machthaber, zu dem er ein persönliches Naheverhältnis pflegte, einreisen. Der Konflikt gipfelte im November in der Geiselkrise. In Irans Nachbarland Irak kam im Juli Saddam Hussein innerhalb der regierenden Baath-Partei an die Macht. Die ideologischen Gegensätze zwischen den beiden Ländern traten damit etwa sechs Monate nach Sturz des Schahregimes noch schärfer zutage. Besondere Bedeutung erhielten die Entwicklungen im islamischen Raum dadurch, dass das Jahr 1979 dem Jahr 1400 des islamischen Kalenders entsprach, in dem sich nach Überzeugung vieler Muslime der Mahdi offenbaren und den Beginn der Endzeit einläuten sollte. Diese Vorstellung ließ die Rückkehr Chomeinis in gerade diesem Jahr vielen Muslimen besonders signifikant erscheinen und stellte auch den Hintergrund der Besetzung der Großen Moschee von Mekka am 20. November des Jahres – dem Vorabend des islamischen Neujahrsfestes – dar. Israel und Ägypten beendeten unter US-amerikanischer Vermittlung ihren seit 1947 andauernden Kriegszustand, erkannten sich gegenseitig an und Israel begann mit dem Rückzug aus der seit 1967 besetzten Sinai-Halbinsel. Bei den britischen Unterhauswahlen vom 3. Mai 1979 gingen die Konservativen als stärkste Partei hervor, Margaret Thatcher wurde neue Premierministerin. Hauptziel ihrer Politik war die Bekämpfung der Inflation, des britischen Handelsbilanzdefizits und die Privatisierung staatlicher Unternehmen. Am 2. Juni 1979 reiste Papst Johannes Paul II. zum ersten Mal in sein Heimatland Polen. Sein Eintreten für die Menschenwürde auf dem Warschauer Siegesplatz setzte ein wesentliches Zeichen auf dem Weg zum Zusammenbruch des Ostblocks. Mit dem Einmarsch der sandinistischen Truppen in Managua am 19. Juli endete nach 35 Jahren die Diktatur der Somozas über Nicaragua. Die USA unterstützten den Widerstand gegen die neuen Machthaber und so begann zwei Jahre später unter Ronald Reagan der Contra-Krieg. Das am 21. Dezember in London unterzeichnete Lancaster-House-Abkommen beendete die seit der 1964 ausgesprochenen einseitigen Unabhängigkeitserklärung Rhodesiens andauernde weiße Minderheitsherrschaft und erklärte Simbabwe für unabhängig. In den letzten Tagen des Jahres 1979 begann mit der Landung sowjetischer Truppen in Kabul die sowjetische Intervention in Afghanistan.