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Biographie
Louis Calhern (* 19. Februar 1895 in Brooklyn, New York, N.Y.; † 12. Mai 1956 in Tokio; eigentlich Carl Henry Vogt) war ein US-amerikanischer Schauspieler. Sein Spielfilmdebüt gab der hochgewachsene Mime mit der distinguierten Stimme bereits 1921 und spielte seither in einigen Stummfilmen vorwiegend Bonvivants und Edelgangster. Mit Aufkommen des Tonfilms konnte er seine Karriere nahtlos fortsetzen und zeigte in seinen Rollen eine große Bandbreite zwischen aristokratischen, väterlichen, gefühlskalten, tragischen und komödiantischen Charakteren. Er spielte ebenso in Komödien der Marx Brothers (als Botschafter Trentino von Sylvanien in Die Marx Brothers im Krieg, 1933) und des in den 30er-Jahren äußerst populären Komiker-Duo Robert Woolsey und Bert Wheeler (Diplomaniacs, ebenfalls 1933) sowie als etwas steifer Vater von Don Ameche in Ernst Lubitschs tiefgründigem Ein himmlischer Sünder (1943), in Krimis wie 20000 Jahre in Sing Sing (1932) neben Spencer Tracy und Bette Davis, in Literaturverfilmungen wie als gewissenloser Staatsanwalt Villefort neben Robert Donat in Alexandre Dumas’ Graf von Monte Christo (1934), in Historiendramen wie Die letzten Tage von Pompeji (1935), in Thrillern wie Hitchcocks Spionage-Drama Berüchtigt (1946) und in Dramen wie neben Ingrid Bergman in Im Schatten des Triumphbogens (1948). Ab 1950 erlebte er in Produktionen der MGM-Studios seinen späten Karrierehöhepunkt. 1950 spielte er neben seiner mit einer Oscar-Nominierung prämierten Rolle als Oliver Wendell Holmes den alternden Buffalo Bill in der Filmversion des Musicals Annie Get Your Gun sowie Marilyn Monroes väterlichen Freund und zugleich Kopf einer Bande von Kriminellen in John Hustons Asphalt Dschungel. Zwei Jahre später spielte er in der romantischen Komödie Wir sind gar nicht verheiratet ein weiteres Mal an der Seite von Marilyn Monroe. Es folgten Rollen in den Abenteuerfilmen Im Schatten der Krone neben Stewart Granger (1952) und als Baal-Priester neben Lana Turner Tempel der Versuchung (1955), die Titelrolle in Joseph L. Mankiewicz' Julius Caesar (mit Marlon Brando als Marc Anton), neben Clark Gable im Kriegsdrama Verraten (1954), als zynischer Lehrer in Drama Die Saat der Gewalt (1955) sowie in den Musicals Symphonie des Herzens (1954, mit Elizabeth Taylor) und Die oberen Zehntausend (als Onkel von Grace Kelly). Im Jahr 1956 befand er sich für Dreharbeiten zu der Kriegssatire Das kleine Teehaus nach Vern Sneider mit Glenn Ford und Marlon Brando in Japan. Dort starb Calhern, der lange Jahre unter Alkoholproblemen litt, am 12. Mai 1956 an Herzversagen. Die Grabrede hielt der Star der Produktion, Glenn Ford, mit dem er bereits in Saat der Gewalt zusammen gespielt hatte. Calherns Part als Oberst Wainwright Purdy III. übernahm Paul Ford.