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Biographie
Bryan Jay Singer (* 17. September 1965 in New York City) ist ein US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor. Singer ist insbesondere durch sein Mitwirken an der "X-Men"-Filmreihe bekannt, für die er vier Filme als Regisseur inszenierte und an weiteren als Produzent beteiligt war. Er ist der Gründer der Filmproduktionsgesellschaft Bad Hat Harry Productions.

Singer machte seinen Abschluss an der School of Visual Arts in New York und der University of Southern California Cinema School in Los Angeles. Dort lernte er John Ottman kennen, der mit Ausnahme von "X-Men" später die Musik für Singers Filme schrieb und als sein Filmeditor arbeitete. Er lernte ebenfalls Kenneth Kokin kennen, der die beiden ersten Kinofilme von Singer produzierte.

Nach seinem Abschluss führte er Regie in dem mit 16.000 US-Dollar budgetierten Kurzfilm "Lion's Den", den er mit seinem Kindheitsfreund Ethan Hawke drehte. Sein erster Kinofilm war 1993 "Public Access", der den Großen Preis der Jury beim Sundance Film Festival gewinnen konnte. Zwei Jahre später gelang Singer mit "Die üblichen Verdächtigen" in 35 Drehtagen der Durchbruch. Der Film erhielt durchweg positive Kritiken und gewann zwei Oscars ("Bestes Drehbuch", "Bester Nebendarsteller" Kevin Spacey).

Singers drittes Kinoprojekt "Der Musterschüler" (1998) floppte in den Kinos. So war es überraschend, dass er den Auftrag für das Projekt "X-Men" mit einem Budget von 100 Millionen US-Dollar bekam. Er führte bei X-Men aus dem Jahr 2000 sowie bei "X-Men 2" von 2003 Regie und beteiligte sich am Drehbuch. In Interviews betonte Singer, dass seine Identität als Jude und offener Bisexueller seine Sicht auf eines der Hauptmotive der X-Men-Filme, den Umgang mit Minderheiten, entscheidend beeinflusste.

2004 inszenierte er zwei Episoden der Fernsehserie "Dr. House", im Jahr darauf war er als Drehbuchautor an dem Fernsehfilm "Bermuda Dreieck - Tor zu einer anderen Zeit" beteiligt. Der dritte Teil der Serie "X-Men: Der letzte Widerstand" wurde von Brett Ratner gedreht und erschien 2006. Singer entschied sich stattdessen, sich mit der Regie des Superman-Films "Superman Returns" einen Kindheitstraum zu erfüllen. Der Film feierte seine Premiere Ende Juni 2006. Im Sommer 2007 drehte er in Berlin den Film "Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat" über das Attentat vom 20. Juli 1944. Singers Filmprojekt "The Mayor of Castro Street" über den Schwulenrechtler Harvey Milk wurde aufgegeben, als klar wurde, dass Milk, eine Verfilmung desselben Stoffes von Gus Van Sant, früher in den Kinos sein würde.

2014 kehrte er mit dem Dreh von "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" ins Comic-Genre zurück. Ein Jahr später drehte er die Fortsetzung "X-Men: Apocalypse", die im Mai 2016 erschien. Am 28. März 2016 gab Singer bekannt, eine Pause vom X-Men-Franchise nehmen zu wollen. Grund seien die psychisch anstrengenden Arbeiten, die in vier Jahren ohne Unterbrechung produziert wurden. 2017 drehte Singer an der Filmbiografie "Bohemian Rhapsody" über die Band Queen und ihren Frontmann Freddie Mercury, wurde allerdings während der Dreharbeiten durch Dexter Fletcher ersetzt. Gründe sollen cholerisches Verhalten und unerklärte Abwesenheiten Singers vom Filmset gewesen sein.

Singer bezeichnet sich als bisexuell, mit seiner Lebensgefährtin Michelle Clunie hat er einen 2015 geborenen Sohn.

Seit den Dreharbeiten von "Der Musterschüler" (1998) wurden über die Jahre mehrmals Vorwürfe gegen Singer laut, dass er männliche Minderjährige missbraucht haben soll; alle Klagen wurden jedoch abgewehrt. Im Januar 2019 bestritt Singer Vorwürfe von vier Männern, sie als Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Singers Projekt einer Neuverfilmung von "Red Sonja" wurde verschoben.